Viele
meiner Freunde haben sich bereits für Ökostrom entschieden, laufend
werden es mehr. Was ihnen bei der Wahl des Anbieters wichtig war, welche
Erfahrungen sie beim Wechsel gemacht haben und wie es sich mit Ökostrom
lebt, erzählen sie hier auf dem Suttnerblog in kleinen Interviews
Vorname: Marion
Alter: 28
Beruf: Strategic Planner
Stromanbieter alt: Vattenfall
Stromanbieter neu: Naturstrom
Wechsel: März 2011
Hallo Marion! Du beziehst nun schon seit längerem Ökostrom.
Was hat dich dazu bewogen?
Marion: Nach der Katastrophe in Japan war für mich klar,
dass jeder einzelne von uns ein Zeichen setzen muss, damit wir auf lange Sicht
ohne Atomkraftwerke auskommen. Und nach einiger Recherche habe ich mit
Naturstrom einen Anbieter gefunden, der wirklich grünen Strom produziert, aber kaum
teurer ist als die Grundversorgung von Vattenfall. Damit war klar, dass ich das
machen muss – und es kein Luxus ist, wie ich vorher immer gedacht hatte.
Das war 2011. Aktuell ist Naturstrom sogar deutlich günstiger als die Grundversorgung von Vattenfall. Viele Menschen sind bei Ökostrom
trotzdem skeptisch, weil sie fürchten, für eine Mogelpackung zu bezahlen. Warum
kannst du Naturstrom empfehlen?
Marion: Auf der Website von Naturstrom wird sehr gut
aufgeschlüsselt, aus welchen Quellen der Strom stammt. Außerdem wirbt
Naturstrom mit verschiedenen Testsiegeln und Empfehlungen, zum Beispiel vom
BUND. Deswegen bin ich mir ziemlich sicher, dass das wirklich Ökostrom ist, für
den ich da bezahle.
Die Nennung der Erzeugungsanlagen auf der eigenen Website
ist dafür jedenfalls ein sehr gutes Zeichen. Außerdem wird Naturstrom als einer von vier
Anbietern vom unabhängigen Bündnis Atomausstieg selber machen empfohlen. Nachdem deine Wahl auf Naturstrom gefallen war, wie aufwändig gestaltete sich der Wechsel?
Marion: Der Wechsel war ziemlich unkompliziert. Wenn ich
mich recht erinnere, musste ich einfach nur in einem Formular auf der Website
Zählernummer und -stand eintragen, die üblichen Daten wie Adresse und Bankverbindung
angeben und bekam kurze Zeit später Post mit den Vertragsunterlagen. Also alles
ziemlich easy, nachdem man sich einmal für den Anbieter entschieden hat.
Hast du seit dem Wechsel eine andere Beziehung zu deinem
Energieversorger, informierst du dich zum Beispiel über Neuigkeiten im
Kundenmagazin oder bei Facebook?
Marion: Nein, nicht wirklich. Obwohl Naturstrom sehr darauf
bedacht ist, seine Kunden mit Informationen zu Nachhaltigkeitsthemen zu
versorgen. Ich habe beispielsweise schon ein Zertifikat dafür bekommen, dass
ich jetzt Naturstrom nutze. Und außerdem gibt es ein- bis zweimal im Jahr ein
Kundenmagazin. Das finde ich wirklich gut, denn von mir aus würde ich eher
nicht mit meinem Stromversorger in Kontakt treten.
In vielen Medien wird die Energiewende maßgeblich für die
steigenden Strompreise verantwortlich gemacht. Wie beurteilst du als
Ökostrom-Kundin diese Debatte?
Marion: Ich finde, dass solche Diskussionen heute eigentlich
viel zu komplex sind, um sie von allen Seiten zu beleuchten und zu der einzig
gültigen Wahrheit zu kommen. Ich kann nachvollziehen, dass die Umrüstung viel
Geld kostet, allerdings sollten die Verantwortlichen auch darüber nachdenken,
dass wir damit sowohl Versäumnisse der Vergangenheit abzahlen müssen, als auch
für die Zukunft vorsorgen. Meiner Meinung nach ist es dumm, die Energiewende
wegen der nötigen Investitionskosten zu stoppen – das wird für die Menschheit
auf lange Sicht deutlich teurer. Und ich glaube und hoffe, dass viele meiner
Mitmenschen ähnlich denken. Geld ist nicht alles und so lange wir uns teure
Klamotten, Autos, Urlaube oder was auch immer leisten können, sollte der
Ökostrom das letzte sein, an dem wir sparen.
Marion, vielen Dank für das Interview und Glückwunsch, dass
du Vattenfall den Stecker gezogen hast!
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