Als ich Samstagnacht, schwer gezeichnet von den vergangenen Stunden, gen Heimat mäanderte, fand ich den Suttnerpark hell erleuchtet vor. Um eine herrlich lodernde Feuertonne scharrte sich – es muss gegen drei Uhr morgens gewesen sein – der harte Kern des Hamburger Lesemarathons.
In den Wipfeln funkelten einige der Leuchtobjekte, mit denen Jupp Hartmann am Sonntag zuvor die von Vattenfall bedrohten Bäumen geschmückt hatte. Nun saß selbiger im Licht seiner eigenen Kunstwerke und las aus dem Wahren Buch vom südlichen Blütenland des chinesischen Philosophen Zhuāngzǐ.
Sein kongeniales Gegenüber Sven konterte jeden der Texte mit einer passenden Science-Fiction-Kurzgeschichte. Und während der eine vortrug, kramte der andere bereits in seiner Bücherkiste, zwei bibliophile Book Jockeys, die die Nacht zum Tage machten.
Es war allein meiner desaströsen Vorgeschichte geschuldet, dass die beiden mich schon nach einer guten Stunde in den Schlaf gelesen hatten. Und das so gründlich, dass ich während des abschließenden Kinderprogramms, von sieben bis zehn Uhr, noch friedlich schlummerte.
Gemeinsam haben alle, die den Suttnerpark zwölf Stunden lang zum Schauplatz des dritten Hamburger Lesemarathons werden ließen, eines gezeigt: Der Park ist ein Ort, an dem es sich trefflich lesen lässt. Und nicht nur die Mopo oder Vattenfall die Leviten.
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Seite an Seite für den Suttnerpark |
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Lesen bildet Freundschaften |
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Trotz der Kälte kam es zu keiner Bücherverbrennung |
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