Finanziert eure Bank die Atomlobby? (Screenshot: nuclearbanks.org)
Die Laufzeitverlängerung ist beschlossen, auch für Pannenreaktoren wie Biblis und Krümmel. Kein Wunder, dass immer mehr Menschen den Atomausstieg selbst in die Hand nehmen! Doch sogar Kunden unabhängiger Ökostromanbieter kann es passieren, dass sie unwissentlich Atomkraftwerke oder gar Nuklearwaffen mitfinanzieren.Ob einer eurer Finanzdienstleister derartige Geschäfte tätigt, verrät die Website nuclearbanks.org.
Natürlich findet sich unter den weltweiten Top Ten die Deutsche Bank. Dass Josef Ackermann als einziger Bankenvorstand den energiepolitischen Appell der Atomlobby unterzeichnet hat, ist kein Zufall, sein Unternehmen profitiert unter anderem vom schmutzigen Uranabbau in Niger und bietet radioaktive Investitionen gezielt Privatkunden an. (Quelle: urgewald.de)
Welche Atombanken was für Projekte finanzieren und ob sich für euch ein Konto- oder Depotwechsel empfiehlt, erfahrt ihr auf nuclearbanks.org
Demonstranten werfen der ING-DiBa Investitionen in Atomwaffen vor (Video: NTDTV.com)
Nur 20 % der Auwälder am Kinabatangan sind erhalten
Am Ufer unterbrechen Palmölplantagen die Wanderwege der Tiere
In 20 Metern Höhe zanken sich drollige Nasenaffen
Wie bitte??? 5 Ringgit für einen Teller Bratreis mit Fliegen? Nachtsafari im Dschungel Im September durfte ich drei Wochen in Sabah verbringen, einem Bundesstaat im malaysischen Teil von Borneo. Natürlich verursacht der Urlaub in einem so weit entfernten Land massive CO2-Emissionen. Doch schien es mir, als würde sich Sabah vieler seiner zahlreichen touristischen Reize gerade erst richtig gewahr. Und außer naturnahem Tourismus sehe ich momentan keinen Wirtschaftssektor, der die schonungslose Ausbeutung dieses Paradieses verlangsamen könnte.
Einer der Höhepunkte auf dieser großartigen Insel waren vier Tage in einem Camp am Kinabatangan, der in den Bergen des südwestlichen Sabah entspringt und nach 560 km in die Sulusee mündet. Die unteren ca. 100 km bilden das größte bewaldete Überschwemmungsgebiet Asiens mit einer unvergleichlichen Artenvielfalt. So ist es zum Beispiel neben dem Kongobecken der einzige Ort, an dem zehn verschiedene Primaten leben, darunter der endemische Nasenaffe, der nur auf Borneo vorkommt.
Die Bedeutung des Engagements des WWF Malaysia wird deutlich, wenn man diese kleine Oase der Natur nach sechs Stunden Busfahrt durch Palmölplantagen erreicht, die sich vom Kinabalu National Park im Norden bis nach Semporna im Süden erstrecken. Am Ufer des Kinabatangan selbst standen 2008 fast ein Drittel der Plantagen in Sabah. Erst seit 2005 sind bescheidene 270 km2 der Region als Naturschutzgebiet ausgewiesen, dessen Erhaltung den WWF viel Arbeit und Geld kostet.
Gemeinsam mit dem Sabah Wildlife Department kontrollieren Ranger des WWF das unwegsame Gebiet mit Booten, Geländewagen und zu Fuß, um illegalen Holzeinschlag und Wilderei zu bekämpfen. Die Förderung von ökologischer Landwirtschaft und Ökotourismus soll der Bevölkerung wirtschaftliche Alternativen aufweisen. Konflikte zwischen ansässigen Bauern und den Borneo-Zwergelefanten sucht der WWF auf kreative Weise zu schlichten: Offensichtlich haben diese Elefanten eine Aversion gegen Chilipflanzen, deren Anbau somit zu einer tierfreundlichen Perspektive für die Region werden könnte.
Die größte Herausforderung besteht aber in der Wiederaufforstung. Der WWF möchte die Waldreste durch einen ‘Corridor of Life’ verbinden. Dieser neue Wald wird erst in gut 100 Jahren eine ähnliche Vielfalt aufweisen wie zuvor. Für Tiere wie die Orang Utans bedeutet er trotzdem die letzte Chance: In den zerfaserten Wäldern finden sie nicht genug Nahrung – bedienen sie sich an den Ölpalmen, für die ihr ursprünglicher Lebensraum zerstört wurde, werden sie niedergeschossen.
Dass ich hier ein sehr pessimistisches Bild zeichne, soll nicht davon ablenken, dass mich Borneo mit seinen unglaublichen Urwäldern, Mangrovensümpfen und Tauchgründen beeindruckt und verzaubert hat wie kein anderer Ort. Wer sich für das Thema interessiert, dem empfehle ich diesen aufschlussreichen Artikel der New Straits Times Malaysia
Leider fand ich nicht die Zeit, über all diese Dinge zu schreiben. Jetzt begebe ich mich in den lang ersehnten Urlaub. Ende September geht es hier weiter.