Mittwoch, 18. November 2009

Ein Aufruf zum Langduschen.

Zum Glück verfügt mein neues Badezimmer über kein Soundsystem, ausufernde Tanz- und Gesangsorgien unter der Dusche gehören der Vergangenheit an. Das freut die Nachbarn und – so möchte man meinen – auch die Umwelt.

Leider: Ob ich im Haushalt täglich 120 Liter Wasser verbrauche oder 220 macht keinen Unterschied. Denn mit Wasser ist Deutschland reichlich gesegnet. Und wenn ich es nicht in rauen Mengen durch die Leitung jage, müssen das die Stadtwerke übernehmen, denn unser Wassersparen verlangsamt den Durchfluss in den Leitungen und es bilden sich zum Beispiel Bakterien.

Viel sinnvoller ist es, Wasser in Ländern zu sparen, wo es Mangelware ist. Aber wie können wir als Deutsche Wasser im Ausland sparen? Eine sehr gute Möglichkeit besteht darin, weniger importierte Lebensmittel zu kaufen. Ein leckeres Steak aus Brasilien sorgt zum Beispiel dafür, dass in einem der wasserärmsten Länder der Erde kostbares Trinkwasser für die Rinderzucht genutzt wird, während die arme Landbevölkerung Durst leidet.

Wenn ihr euch heute Abend entscheidet, kein Kilo Rindfleisch zu essen, habt ihr im Erzeugerland 15.000 Liter Wasser gespart, man spricht dabei von „virtuellem Wasser“. Jeder von uns verbraucht pro Tag zwischen 2.500 und 4.000 Liter virtuelles Wasser.

Also: heute Abend ein leckeres Putenfilet in die Pfanne hauen und morgen eine halbe Stunde früher aufstehen und extra lange duschen. Umweltschutz kann so schön sein!

Viele der Informationen in diesem Artikel habe ich übrigens aus einem hervorragenden Dossier von Nikolaus Geiler bei der Bundeszentrale für politische Bildung.


Bier statt Wein: So einfach spart ihr „virtuelles Wasser“ (Video: GOOD @ Youtube)

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