Der aussichtsreichste Weg, das perverse Treiben der Fleischindustrie zu stoppen, liegt im Verzicht. Da ich eine ökologische bäuerliche Fleischproduktion dennoch befürworte, habe ich letztes Jahr eine Kuhaktie vom Kattendorfer Hof erworben.
Auf diesem Demeter-Betrieb nördlich von Hamburg heißen die Kühe noch Isa, Ilona, Ilka oder Ilsa. Das weiß ich, weil ich gestern den liebevoll gebastelten Jahresbericht in meinem Briefkasten fand: 36 Seiten über die Herausforderungen des Gemüsebaus, den Ausbau der Käserei und natürlich die Kuhherde.
Ich bin ein Stadtkind. Wie viele Deutsche habe ich keinen wirklichen Bezug zu den Lebensmitteln, die ich esse. Wurst und Käse sind bunt eingeschweißte Scheiben im Supermarkt. Diese beschämende Entfremdung hat bald ein Ende: Nächste Woche kaufe ich Milchprodukte von Isa und ihren wiederkäuenden Kolleginnen.
Als Anzahlung benutze ich die Dividende meiner Kuhaktie, die auf den Tag genau berechnet wurde und nächstes Jahr dementsprechend höher ausfällt. Wie schon die Aktie trieb mir auch der drollige Genussschein Tränen der Rührung in die Augen, ich werde mich schwerlich davon trennen können:

Mehr Kattendorfer Hof auf dem Suttnerblog:
> Wenn ein Idealist eine Aktie kauft
> Ich kaufe mir eine Kuh
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